Leerzeit



Skulptur aus Glas, 2018, Größe 42cm, Durchmesser 7,5cm

2018 erhielt Simon Schober für diese Skulptur den Leopold Friedenspreis.

Das Werk ist eine aus Glas geformte Skulptur, eine Sanduhr ohne Inhalt, Symbol für einen begrenzten Zeitrahmen.
Eine Sanduhr kann uns im täglichen Leben in unterschiedlichen Bereichen begegnen, eines ist jedoch immer gleich: Ist eine Sanduhr in der oberen Hälfte ohne Inhalt, ist die Zeit meist abgelaufen. Umgekehrt steht jedoch die Zeit noch bevor.
Die Sanduhr, als Jahrhunderte altes Symbol, gibt eine begrenzte Zeit vor – einen Zeitrahmen, der je nach Inhalt unterschiedlich groß ist, also verschieden lange dauert. Von außen ist ohne Vorwissen nicht erkennbar, wie viel Zeit von der Sanduhr vorgegeben wird, völlig unabhängig von Größe oder Körnung des Inhalts. Trotz der genauen Messbarkeit der Zeit ist diese auch immer individuell anders spürbar.

Dieser Arbeit sind eine Vielzahl an Fragen vorausgegangen, die zum Teil für jeden Menschen nur individuell zu beantworten sind. Die Beschäftigung mit dem Thema wirft je nach Kontext auch neue Fragen auf.

Der Künstler symbolisiert mit seiner Skulptur einen vorgegebenen Zeitrahmen, der allen auf dieser Welt existierenden Dingen und Lebewesen zu Grunde liegt. Von Menschenhand kann die Dauer und somit die Zeit bestimmt werden, je nach Inhalt der in die Sanduhr eingefüllt wird. Bei dem Inhalt ist die Menge genauso relevant wie das Material, welches in Relation zur Verengung in der Mitte der Skulptur stehen muss.

Unsere pluralistische Welt erlaubt unzählige Möglichkeiten, wie wir Zeit für etwas investieren. Was wird also in die Sanduhr eingefüllt? Ist man sich bewusst darüber, in welchem Tempo sich der Inhalt bewegt?